März 2025
Text: Stephanie Gindlstrasser; Fotos: in the headroom

Anlässlich des 300-jährigen Bestehens von Schloss Hof gestalteten wir bereits zum zweiten Mal die Sonderausstellung auf Schloss Hof und Schloss Niederweiden – diesmal mit dem Titel „Der Eugen hinter dem Prinzen“. Im Mittelpunkt stand die Persönlichkeit Prinz Eugens jenseits seines militärischen Ruhms: als Netzwerker, Sammler, Bauherr und Visionär.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein zentrales Anliegen, war uns, bei der Umsetzung der nachhaltige Umgang mit Ressourcen. Die Ausstellungsarchitektur der Vorjahresausstellung wurde weitgehend wiederverwendet, modifiziert und an das neue Ausstellungskonzept angepasst – ein gestalterischer und ökologischer Mehrwert.
Gestaltungskonzept
Die Ausstellung setzte auf eine bildgewaltige und immersive Inszenierung. Bereits am Eingang begegneten die Besucher·innen einem überlebensgroßen Porträt des Prinzen – ein starker visueller Auftakt. In den Räumen wurden ausgewählte Gemälde und Grafiken in stark vergrößerter Form präsentiert. Diese flächigen Motive machen feine Details sichtbar und schaffen gleichzeitig atmosphärische Szenerien, die die Inhalte der jeweiligen Räume stimmig unterstreichen.
Schloss Hof | Eugen – der Netzwerker und Sammler
Im historischen Ambiente von Schloss Hof wurde der Aufstieg Prinz Eugens zur zentralen Figur des österreichischen Barocks beleuchtet. Die Ausstellung zeigte ihn als brillanten Strategen, leidenschaftlichen Sammler und Mittelpunkt eines elitären intellektuellen Netzwerks.
Interaktive Elemente luden zur vertieften Auseinandersetzung ein – darunter die digitale Rekonstruktion der „Bibliotheca Eugenia“, Eugens eindrucksvoller Büchersammlung. Ergänzt wurde diese durch ein haptisches Erlebnis: Besucher·innen konnten verschiedene historische Ledersorten der Bucheinbände unmittelbar erfühlen.
Schloss Niederweiden | Eugen – der Bauherr und Visionär
Im barocken Schloss Niederweiden lag der Fokus auf Eugens architektonischem Wirken. Sein letztes großes Bauprojekt – Schloss Hof samt Gartenanlage – wurde als Ausdruck adeliger Repräsentationskultur inszeniert.
Die im Vorjahr errichtete „Theaterbühne“ wurde rundum mit dreieckigen Wänden versehen. Auf diesen Flächen angebrachte Motive konnten von den Besucher·innen aus unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen werden. So ergaben sich beim Ausstellungsrundgang je nach Blickwinkel stets neue, wechselnde Bildeindrücke.
Eine Fadeninstallation veranschaulichte Netzwerke, Besitzverhältnisse und die räumliche Dimension seiner Besitztümer und Bauvorhaben. Auszüge aus Eugens exotischer Tiersammlung fand Platz in einer großformatigen Vitrine – die ebenfalls aus der vorangegangen Ausstellung übernommen wurde. Die vollflächige Beklebung mit integrierten Sichtfenstern ermöglichte überraschende Einblicke in eine faszinierende Tierwelt und bot den großen und kleinen Besucher·innen eine ungewöhnliche Perspektive auf Eugens Sammelleidenschaft.
Originale, Objektschutz & Umsetzung
An beiden Standorten kamen zahlreiche Originalexponate zum Einsatz. In enger Abstimmung mit den Leihgeber·innen wurden individuelle Unterkonstruktionen und Präsentationsbehelfe entwickelt, die den konservatorischen Anforderungen der unterschiedlichster Materialien und Exponate gerecht wurden – von wertvollen Gemälden bis zu empfindlichen Bucheinbänden.
Planungsphase: sieben Monate | Leistungsphasen: LPH 1 – 7
| Fertigstellung: März 2025 | Größe: Schloss Hof 512 m² & Schloss Niederweiden 413 m² | Exponate: > 500 Stück |
Auftraggeber: Schloß Schönbrunn Kultur- u. Betriebsges.m.b.H.